Wandern in Harghita

Cheile Bicazului / Békás-szoros und Harghita-Băi / Hargitafürdő

„Im Gebirge der Wahrheit kletterst du nie umsonst: Entweder du kommst schon heute weiter hinauf oder übst deine Kräfte, um morgen höher steigen zu können.“ Nietzsche: Menschliches, Allzumenschliches. Ein Buch für freie Geister, 1878-1880. Zweiter Band. Erste Abteilung. Vermischte Meinungen und Sprüche

Wandern ist – schon nicht nur bei Nietzsche – für Nachdenken, Gefühle wahrzunehmen. Die Berge und Täler drücken unsere gedanklichen oder emotionalen Höhen und Tiefen aus, und das Wandern offenbart und wohltuend erhellt die manchmal anstrengende innerliche Bewegung, die wir beim Nachdenken, Wahrnehmen und Fühlen ablegen.

Im August nahm ich mit eigener Familie und Freunden an einer geführten Tour teil, in einer großen Gruppe von Wanderern. Wir kamen früh am Morgen am Startpunkt in einer Klamm in Harghita (Rumänien, in der Nähe vom Roten See) mehr als 60 Menschen zusammen. Gemeinsam zu wandern ist in dieser Gegend praktisch und empfohlen, denn die Wälder sind von Bären bewohnt.

Der Anfang der Tour barg schon eine Herausforderung in sich: unser Weg führte durch einen Bach (Râul Bicaz / Békás patak), zum Überqueren gab es nur eine alte Hängebrücke, die nicht sehr vertrauenerweckend wirkte. Bis ein Mensch dadurch an die andere Seite gelangte, dauerte 2-3 Minuten. Keine Lösung für so viele Leute. Einige Wanderer kannten sich besser aus, sie suchten Stellen im Bach, wo das Wasser nicht sehr tief war, sammelten größere Steine, und halfen den anderen durchzukommen.

Im Wald auf engen Wegen heranzukommen war für so viele Menschen wieder nicht einfach. Wir bildeten eine lange, sich langsam bewegende Schlange. Während sie einen Körperteil streckte, wartete der andere Teil. Hoch oben aber erwarteten uns breite Wege, warmer Sonnenschein, leckere Himbeeren und schöne Aussicht.

Während der Tour genoss ich mal die friedliche Stille, mal die leisen Worte von anderen, die Schönheit der Wälder, die frische Luft. Unterwegs zu unserer Unterkunft trafen wir uns noch mit einigen Teilnehmern wieder in einem Restaurant, ein nettes Plausch rundete den Tag wunderbar ab.

Der Wanderweg führt an der anderen Seite des Baches weiter.
Hängebrücke über dem Bach. Wir blicken schon von der sicheren Seite zurück.
Landschaftliches Leben
Breite Wege
Vom Felsen-Aussichtspunkt
Beim Wandern erlebt man Höhe und Tiefe
Ganz oben angekommen erblickt man noch höhere Gipfel.
Blick vom Felsen herab: Da unten begann die Tour.
Harghita-Bai/ Hargitafürdő: Blume im August
Viele Blumen. Zufällig verwackelt, aber…
Im Hintergrund rauscht ein kleiner Wasserfall.

2 Kommentare Gib deinen ab

  1. TeteGina sagt:

    Konnte den Beitrag wieder nicht liken, deshalb schreibe ich dir: Beitrag und Bilder toll!

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